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Interview mit bb radio

Aktualisiert: 20. Juni 2023



Frage: Wie bin ich zum Beruf Hundetrainerin gekommen?


Es ist mehr als ein Job, es ist eine Berufung.

Ich bin den üblichen Weg gegangen, habe zuerst eine Lehre gemacht und arbeitete im Vertrieb und später in einer Bank. Dort hatte ich den ersten Kontakt mit Auszubildenen und den Bereichen der Verhaltenspsychologie. Ich hatte gutes Geld, fühlte mich aber nicht erfüllt und glücklich. Durch meine Hündin Lili machte ich die Erfahrung, das Liebe alleine im Leben eines Hundes nicht ausreichend ist. Als sie ein Jahr alt war brachte sie mich um den letzten Nerv. Alle Unarten, die vorstellbar sind, machte sie. Ich brauchte dringend Hilfe und suchte mir eine Hundetrainerin. Das war meine Initialzündung. Ich hatte meine Begabung entdeckt, körpersprachlich mit Hunden zu kommunizieren. Die Hundeschule sah das auch so und bot mir an, sie bei Ihren anderen Trainingshunden als Assistenz zu begleiten. Mein Weg begann… Ich machte viele Fortbildungen und hospitierte bei Kollegen, um mich dann der Prüfung nach §11 Tierschutzgesetz zu stellen und diese erfolgreich zu absolvieren. Der Weg in meine Selbstständigkeit begann.


Frage: Was genau mache ich?

Meine Kernkompetenzen sind: Coaching und Entwicklungsarbeit.

Ich helfe anderen Menschen, mit Ihrem Hund einen gemeinsamen Weg zu gehen. Ich mache sie stark, Ihren Hund in unserer Welt zu führen. Hunde sind Gast in unserer Welt. Ich helfe Ihnen Ihren Traum von einem Leben mit Hund zu führen, wo sie entspannt und souverän sind und der Hund ein artgerechtes Leben hat.


Frage: Was gefällt Dir am meisten?

Ich liebe es Menschen bei Ihrer ganz persönlichen Entwicklung zu begleiten, sie zu unterstützen und Sie im Umgang mit Ihrem Hund zu fördern. Das höchste ist es, wenn sie mich am Ende Ihres Coachings nicht mehr brauchen.


Frage: Gibt es Dinge, die Dir keinen Spaß machen?

Nein, jedes Hund/ Halterteam ist individuell und einzigartig. Dadurch stehe ich immer wieder vor neuen Herausforderungen.




Frage: Wie nennst Du es, Kunden oder Klienten?

Ich betrachte meine Kunden auch als Klienten, da es etwas mehr ist, als nur eine Kleinigkeit irgendwo kaufen. Es ist ein Prozess den wir zusammen gehen, ich begleite ihn auf seinem Weg und es ist eine Entwicklungsarbeit die wir gemeinsam leisten.


Frage: Welcher Hund war dein schwierigster Fall?

Meine eigene Hündin Lili! Sie kam schwer misshandelt von der Straße zu mir. Ich als Anfänger dachte, Liebe allein reicht. Sie zeigte mir, wie wichtig für Hunde eine verlässliche und konstante Führung ist. Das geht vielen meiner Kunden so. Meine Kunden sagen mir oft, wie sehr es Ihnen geholfen hat, diese Erkenntnisse für sich zu erfahren. Sie fühlen sich wohl mit Ihrem Hund und erfahren dadurch, dass Sie ihm nicht nur Liebe schenken, sondern auch sicher durch unsere Welt führen.



Frage: Gab es außergewöhnliche Geschichten?

Ich habe circa zwei Jahre mit den Hunden in einem Hospiz für Krebs und Tumorerkrankungen gearbeitet. Alle Hunde waren großartig, aber einer ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Er hieß Paco. Er war ein Rottweiler, mit der Größe einer Dogge. Er war wunderbar. So sensibel … Er hat mir nie ein Medikament umgerissen, oder ist gegen eine Maschine gelaufen. Das hatte zur Folge, dass er in seiner Familie mit zwei kleinen Kindern ein toller, ruhiger und sehr sensibler Hund und Begleiter war. Obwohl er die Größe von einem Pony hatte.



Frage: wo bist Du?

Ich bin in Schöneberg, aber ich komme durch das Einzelcoaching zu meinen Kunden nach Hause, da wo die Probleme meistens entstehen. Ich hole sie dort ab, wo sie sind, bei sich zu Hause, in Ihrem Umfeld.


Frage: Arbeitest Du alleine?

Nein, noch habe ich kein Team, das ist aber ein Ziel von mir.


Frage: Du hast Pläne für deine Hundeschule?

Selbstverständlich. Ich möchte mehr online präsent sein, ich arbeite aktuell an Kursen, die online abrufbar sind, für Menschen, die nicht so viel Zeit haben. Ich erstelle auch Videoarbeiten, wo man bestimmte Dinge genauer betrachten kann. Grundsätzlich verfolge ich das Ziel, dass es nicht darum geht: Zeit gegen Geld, sondern Erfolg. Erfolg ist das Wichtigste für den Halter und seinen Hund und daraus ist alles abgeleitet und fokussiert.



Frage: Die Feiertage, wie bereite ich den Hund vor?

Zuerst einmal muss ich selber Ruhe bewahren. Bin ich gestresst, überträgt sich das auf meinen Hund. Wenn es dann zu Familienfeiern geht, bekommt der Hund seinen Rückzugsort, seinen Platz, wo er Ruhe erfährt und nicht ständig angefasst wird. Das gibt ihm die nötige Sicherheit, ein Rückzugsort, der ihm Ruhe und Rückzug bietet.


Frage: Kann ich meinen Hund mit zum Weihnachtsmarkt nehmen?

Es gibt sicherlich Hunde, die gelassen mit so einer Erfahrung umgehen können. Die meisten Hunde erleben dabei allerdings Stress und daher ist es ratsam sich für diese Zeit eine Betreuung zu suchen. Das ist auch für mich besser, denn ich kann das Zusammensein mit meinen Freunden genießen und mich nicht sorgen, ob es meinem Hund gut geht, oder gestresst ist.


Frage: Kann ich meinem Hund etwas zu Weihnachten schenken?

In erster Linie erfreut es sicherlich mich und es macht mir eine Freude, meinem Hund etwas Schönes auszusuchen. Wenn ich ihm etwas schenken möchte, warum nicht? Das kann ein artgerechtes Geschirr sein, was seinen vollen Bewegungsradius zulässt. Das kann auch ein tolles Hundebett kaufen, was wenn er schon älter ist, auch den orthopädischen Character erfüllt, oder ich hole ihm auch gerne richtige Snacks.



Frage: Kann ich meinem Hund etwas Gänsebraten vom Tisch geben?

Das würde ich nicht machen. Aus mehreren Gründen sollte man darauf verzichten. Zum einen erziehe ich mir einen Hund der bettelt, denn er weiß ja nicht ob Weihnachten ist, oder Montag. Zum anderen enthalten unsere Nahrungsmittel Nitrate und Pökelsalze und sind mit vielen Gewürzen versetzt. Das ist überhaupt nicht gut für meinen Hund.


Frage: Silvester steht an, wie kann ich meinem Hund helfen?

Ich muss ihn genau beobachten., Ist er unruhig, oder zuckt zusammen. Weicht er vor dem Fenster zurück, oder mag nicht mehr raus. Spielt er nicht mehr, auch nicht mit mir, oder isst er schlecht?

Dann muss ich ihm helfen. Ich kann die Fenster abdunkeln, sodass er die Lichtreflexe nicht mehr sieht. Ich muss ihm einen Rückzugsort schaffen, dort bei ihm sein, ohne ihn zu bedrängen. Ich vermittle ihm Sicherheit. Das Wichtigste: Ich muss im nächsten Frühjahr die Basis schaffen, dass das nächste Silvester für meinen Hund friedlicher erfolgt. Ich kann in eine Hundeschule gehen, kann CDs zur Geräuchsensibilisierung nutzen. Ich kann mit vielfältigen Geräuschen meinen Hund auf diese für ihn schwierige Zeit vorbereiten.



Frage: Wann merke ich, dass ich für einen Hund bereit bin?

Meine Kunden haben mir berichtet, dass eine gute Beratung ihnen geholfen hat, aus dem Wunsch des Herzens, eine wohlüberdachte Entscheidung zu machen. Zu wissen, was man im Leben mit Hund leisten soll und muss, welche Verantwortung man zukünftig tragen wird, das brachte für sie Klarheit.


Frage: Welcher Hund?

Es ist sicherlich hilfreich, sich nicht nur von einem Bild leiten zu lassen, sondern sich den Hund persönlich anzuschauen. In der Beratung sollte geklärt werden, wie aktiv bin ich, wie aktiv möchte ich sein, bin ich alleine, oder habe Familie. Ist es mein erster Hund? Diese Vielfältigkeit findet man in einem Beratungsgespräch heraus. So kann man am Ende sicher sein, die richtige Entscheidung zu treffen, welcher Hund zu mir passt. Meine Kunden haben mir auch hier gesagt, dass die Antworten für Sie nach meiner Beratung viel klarer war.



Frage: Hund vom Züchter, was gilt es zu beachten?

Hole ich mir meinen Hund von einem Züchter, solle ich auf den Familienstammbaum achten. Sind die Elterntiere mit Tieren aus der Umgebung gepaart, oder hat der Züchter auch Tiere aus dem Ausland geholt, um den Genpool gesund zu halten. Ein verantwortungsvoller Züchter wird die Elterntiere vorab auf bestimmte Gendefekte untersuchen lassen, um auszuschließen, dass sich Defekte auf Ihre Kinder übertragen. Wie erfolgt die Versorgung der Welpen, sind sie mit Ihrer Mutter und Ihren Geschwistern zusammen? Kann ich die Welpen vor der Übernahme besuchen? Bereitet der Züchter die Welpen auf die Welt in einer Stadt vor? Zeigt er Ihnen verschiedene Untergründe zum Beispiel, Geräusche und unterschiedliche Außenreize? Macht er die Welpen stark, oder sind sie einfach nur da?


Frage: Hund aus dem Tierheim, ist das einfacher?

Es ist auf eine andere Art herausfordernder. Dadurch oft die Geschichte und die Historie nicht bekannt sind. Ich sollte das Alter erfragen, wie lange der Hund schon dort ist, ist er isoliert, oder mit Artgenossen zusammen? Gab es Vorfälle? Die Antworten lassen Rückschlüsse auf die Fähigkeit zur sozialen Interaktion des Hundes zu. Gibt es Auffälligkeiten, gibt es rassetypische Merkmale, die Rückschlüsse auf meine Wünsche nach Aktivität geben?



Frage: Der Hund ist da, suche ich mir direkt einen Hundetrainer?

Es ist sicherlich hilfreich, sich eine Begleitung an seine Seite zu holen, die einem hilft, nicht gleich am Anfang alles falsch zu machen. Jemand der einem zeigt, wo bringe ich meinen Hund in meiner Wohnung gut unter, wie gestalte ich die Fütterung, das Rausgehen und die soziale Interaktion mit anderen. Die wichtigsten Ressourcen für einen Hund sind: Die soziale Interaktion, die Fortpflanzung und das Fressen. Also muss ich ihm auch sehr schnell beibringen, dass ich diese Ressourcen für ihn


gestalte und er Gast in meiner Welt ist und nicht ich in seiner. Wenn wir uns nur von der Liebe leiten lassen, züchte ich mir unter Umständen Probleme, die ich dann später für teures Geld mit einem Hundetrainer zurückdrehen muss. Es macht Sinn am Anfang diese Investition vorzunehmen, damit man ein ruhiges und erfülltes Leben hat und nicht gleich am Anfang Fehler macht.


Frage: Ich habe einen Welpen, kann ich ihn alleine lassen?

Ich bekomme oft das Feedback, dass meine Kunden erleichtert sind, dass sie schon sehr früh begonnen haben, den Hund angemessen alleine zu lassen. Das sind in den ersten Lebenswochen nur Minuten, führte aber dazu, dass der Hund lernte zur Ruhe zu kommen und nicht unruhig zu werden, wenn seine Halter mal zum Beispiel den Raum wechselten. Ich schaffe also gleich eine Basis damit, dass er lernt, dass er nicht 24/7 mit uns zusammen ist.


Frage: Führt zu wildes Spiel zu Respektverlust?



Ein Spiel ist immer wichtig und auch die Unterschiedlichkeit des Spiels ist wichtig. Wenn ich dem Hund zeige, dass ich das Spiel anfange und beende, wird er lernen, dass ich die soziale Interaktion bestimme. Diese für Hunde sehr wichtige Ressource liegt dann bei mir und wird richtig ausgeführt, keinen Respektverlust mit sich bringen.


Frage: Meine Frau hat Angst, dass dem Welpen etwas passiert. Wie kannst Du Ihr helfen?

Genau das, was Du jetzt an Vielfältigkeit gesagt hast, gilt es erstmal herauszufinden. Ich würde sie fragen, was genau Ihr Angst macht, woher Ihre Angst kommt. Hat Sie Erfahrungen gemacht? Erst wenn man diese Fragen geklärt hat, woher die Angst kommt, wie stark sie ist und was es für Sie bedeutet, erst dann kann ich Ihr helfen, gemeinsam mit mir die Erfahrung zu machen, Ihre Ängste zu ergründen, zu betrachten und andere Optionen zu nutzen. Das Ziel soll sein, dass der Hund ein starkes Frauchen an seiner Seite hat und er dadurch ein ausgeglichenes Leben führt. Frauchen stark=Hunde stark.

In diesem Zusammenhang fällt mir noch ein sehr emotionaler Moment ein, den ich vor kurzem erlebt hatte. Eine junge Familie hatte Ängste Ihren recht großen Hund optimal mit dem neugeborenen Baby zusammenzuführen. Sie wussten nicht wie. Als wir diese Ängste ergründet hatten und gemeinsam eine Strategie des Zusammenführens entwickelt hatten, brach die junge Mutter in Tränen aus, als sie sah, wie unter Ihrer ruhigen Führung Ihr Hund und das Neugeborene Ihre erste Begegnung hatten. Diese war voller Liebe und der Hund war vorsichtig und ruhig. Da flossen der ganze Stress und alle Ängste von Ihnen ab.







 
 
 

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Nicole Effner Hundecoach

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